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"Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!" Die Feier zur Einführung von Diakon Günter Gerhardinger

Die Kirche erwirbt ihre wesentliche Existenzberechtigung aus dem Dienst am Menschen. Diakonales Engagement und Caritasarbeit offenbaren den Geist kirchlicher Verkündigung. Diakone sind in mannigfaltigen Bereichen der Pastoral tätig, vor allem in der Jugend-, Familien-, Senioren- und Krankenhausseelsorge. Sie gelten nicht als "Laien", sie gehören zum Klerus. Die Diakone assistieren dem Priester bei der Eucharistiefeier, sie können das Evangelium verkünden und dürfen predigen. Und sie sind u.a. befugt, die Taufe zu spenden, Wort-Gottes-Feiern und den Beerdigungsritus zu leiten und bei der Eheschließung im Namen der Kirche mitzuwirken.

Einführung durch Hr. Pfarrer Borm

Zu den ersten Ständigen Diakonen, die 1970 von Kardinal Julius Döpfner geweiht wurden, gehört der in Dachau wohlbekannte Fritz Koeniger. Er war einer der Unterzeichner der Bittschrift an alle Bischöfe der Welt gewesen, die die Wiederbelebung des Diakonats nach tausend Jahren Stillstand ins Rollen brachten. Koeniger hielt am 31. Oktober 2010 die Predigt bei der Feier zur Einführung des neuen Dachauer Diakons. Dekan Wolfgang Borm war Zelebrant dieser Eucharistiefeier, in der er nicht nur den "frisch" geweihten Diakon Günter Gerhardinger vorstellte, sondern auch Diakon Fritz Koeniger zum Weihejubiläum gratulierte. Konstantin Bischoff (nächstes Bild: rechts) beginnt seine Ausbildung zum Pastoralreferenten.

Amtseinführung Diakon Gerhardinger Bild 1

"Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!" Dieses eindeutige Statement des französischen Bischofs Jacques Gaillot (geb. 1935) gab Fritz Koeniger seinem neuen Kollegen Günter Gerhardinger als Leitsatz mit auf den Weg. Der Menschensohn kam nicht, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Noch am Abend vor seinem Leiden zeigt er, was das heißt: er wäscht seinen Gefährten die Füße. Und er bezeichnet diesen Dienst als Beispiel. So, wie er an ihnen gehandelt hat, so sollen die Jünger sich gegenüber anderen verhalten - dienend. Und wie sein Vater ihn gesandt hat, so sendet er sie aus.

Amtseinführung Diakon Gerhardinger Bild 2

Das Beispiel Zachäus aus dem Predigttext (Lukas 19,1-10) demonstriert laut Diakon Koeniger, dass und wie man durch liebevolle Zuwendung einem herzlos gewordenen Menschen ein gutes Herz zurückgeben kann. „Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“

Amtseinführung Diakon Gerhardinger Bild 4

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, hatte am 2. Oktober im Münchner Liebfrauendom zwölf verheiratete Männer aus dem Erzbistum zu Ständigen Diakonen geweiht, unter ihnen Günter Gerhardinger. Günter Gerhardinger (44), geboren in München, ist verheiratet, hat zwei Kinder und war bisher als Bankbetriebswirt tätig.Amtseinführung Diakon Gerhardinger Bild 5 Er wird hauptberuflicher Ständiger Diakon im künftigen Pfarrverband St. Jakob Dachau sein, die aus dem Pfarrverband von St. Jakob mit St. Ursula, Mariä Himmelfahrt und St. Maria und St. Nikolaus in Mitterndorf hervorgehen soll. Fritz Koeniger rief die Gemeinde dazu auf, für ihre Seelsorger zu beten. Allein, aus eigener Kraft, kann man die schwierigen Aufgaben nicht bewältigen. Irgendwann wird auch ein Seelsorger an seine Grenzen stoßen. Und er forderte die Gläubigen darüber hinaus auf, aktiv in ihrer Pfarrei mitzuhelfen.

Im Bild links Fritz Koeniger, rechts Günter Gerhardinger (beim Stehempfang nach dem Gottesdienst).
Dieter Reinke

 



Grüß Gott, liebe Dachauer,
Foto Diakon Günter Gerhardinger
ich bin Günter Gerhardinger, der neue Diakon im Pfarrverband.

Geboren wurde ich 1966 in München. Ich bin seit 1988 verheiratet und habe zwei Kinder, eine 17-jährige Tochter und einen 14-jährigen Sohn. Mein Wohnort ist Neufahrn bei Freising. Dort bleibe ich auch zunächst noch wohnen, weil ich meinen Kindern keinen Schulwechsel zumuten will.

Vor meiner Anstellung bei der Katholischen Kirche habe ich als Bankkaufmann und Personalreferent bei einer großen Bank gearbeitet.

Meine kirchliche „Karriere“ hat 1975 nach meiner Erstkommunion als Ministrant begonnen und ging über die Pfarrjugendleitung, Lektoren- und Kommunionhelferdienst zum beauftragten ehren- amtlichen Leiter von Wort-Gottes-Feiern.

Durch den Versuch, meine Kinder christlich zu erziehen, wurde ich selber herausgefordert, meinen eigenen Glauben zu überprüfen. Deshalb habe ich ab 2004 an der Domschule Würzburg „Theologie im Fernkurs“ studiert. Dort bin ich auch mit dem Weg eines Ständigen Diakons in Berührung gekommen.

Im März 2006 wurde ich in den Bewerberkreis der Ausbildung zum Ständigen Diakon aufgenommen, zunächst nebenberuflich und seit 1.04. 2009 hauptamtlich. Bis zu meiner Weihe am 2. Oktober 2010 durch Erzbischof Dr. Reinhard Marx war ich in der Pfarrei St. Andreas in Eching tätig.

Jetzt bin ich angekommen: bei Ihnen in Dachau und in meiner neuen Aufgabe als ständiger Diakon. Ich freue mich sehr auf die vielen neuen Begegnungen und Aufgaben. Ich weiß aber auch, dass ich vor vielen neuen Herausforderungen stehen werde.

Meine ersten Wochen in Dachau waren geprägt durch viele neue Menschen und sehr freundliche und wohlwollende Aufnahme, sodass ich mich schon fast wie ein Dachauer fühle.

Ich freue mich auf die kommende, spannende Zeit und grüße Sie sehr herzlich, Ihr
 
Günter Gerhardinger, Diakon

 
D wie Diakon


Wenn wir als Kirche in dieser Zeit uns überlegen: „Wie gehen wir unseren Weg weiter nach schwierigen Monaten und vor großen Herausforderungen?", dann kann es keinen anderen Weg geben als den Weg, den damals auch das 2. Vatikanische Konzil gewollt hat, nämlich den Weg einer dienenden, lernenden, hörenden, aber auch das Evangelium in allen Wirklichkeiten des Menschen verkündenden Kirche. In diesen Dienst sind Sie gerufen, und in diesen Dienst werden Sie nun hineingestellt.

(Aus der Predigt von Erzbischof Reinhard Marx bei der Weihe der 12 Ständigen Diakone im Münchner Liebfrauendom am 2. Oktober 2010)