Im Integrativen Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung am 26. September 2010 um 10:00 Uhr ging alles um das Leitwort:
Jetzt ist die Zeit. Jetzt ist die Stunde. Der HERR wird nicht fragen: „Was hast du gespart? Was hast Du alles besessen?“ Seine Frage wird lauten: „Was hast du geschenkt? Wen hast du geschätzt um meinetwillen? Wem hast du genützt um meinetwillen? Wen hast du geliebt um meinetwillen?“
Maßgeblich und aktiv beteiligt an der Vorbereitung und als Mitwirkende waren vor allem die Bewohner der Caritas-Wohnheime in Dachau, nämlich vom "Haus Mariabrunn" einerseits und zum anderen von der Wohngruppe an der Landsberger Straße. Dieses Mal half auch die famose Musikgruppe "Das grüne Klapprad" aus Schönbrunn mit. Sie belebte den Gottesdienst mit modernen Melodien und zeitgemäßen Texten, wie sie sich nicht in allzu großer Zahl im "Gotteslob" finden. Außerdem wirkten ein Schüler der Johannes Neuhäusler Schule mit und einige Pfarrgemeinderatsmitglieder und Pfarreimitglieder von Mariä Himmelfahrt.
Der Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung hat unsere Mitmenschen mit Behinderung reich beschenkt; er hat aber auch den Menschen ohne Behinderung einen unvergesslichen Eindruck bereitet. Hat er doch demonstriert, wie man mit Hingabe musizieren kann, wie man ohne Gehör Gottes Wort "hören" und es sogar als Gebärdenchor verkünden kann. Viel Dank und große Anerkennung hat Florian Fischer verdient, der Chef der Musiker vom „Grünen Klapprad“. Als Gebärdendolmetscher war der Leiter der Hörgeschädigtenseelsorge beim Ordinariat, Diakon Michael Romanow, große Klasse. Mehr über die Behindertenseelsorge in der Erzdiözese erfahren Sie hier.
Das Evangelium - es ging um das Beispiel vom armen Lazarus und von einem namenlosen "reichen Mann" - wurde wie schon beim vorigen Gottesdienst mit Behinderten wieder szenisch dargestellt. (In den Text des Evangeliums unten sind Fotos von der Probe am Vortag eingefügt.) Die Predigt hielten Gemeindereferentin Elfriede Müller, die Dekanatsbeauftragte für die Behindertenseelsorge in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck, und Pastoralreferentin Karin Heimann als Dialog.
Aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 16, 19-31):
19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte.
20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.
21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Statt dessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
22 Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.
Auch der Reiche starb und wurde begraben.
23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham - und Lazarus in seinem Schoß.
24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer.
25 Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.
26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.
27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters!
28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.
29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören.
30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.
31 Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.
21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Statt dessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
22 Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.
Auch der Reiche starb und wurde begraben.
23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham - und Lazarus in seinem Schoß.
24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer.
25 Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.
26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.
27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters!
28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.
29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören.
30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.
31 Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
Im Predigtdialog wurde die Brücke geschlagen von den „Schicksalen“ des Lazarus und des reichen Mannes zu den sozialen Bedingungen der Gegenwart. Die Schere zwischen arm und reich klafft bei uns immer weiter auseinander. Gemeindereferentin Elfriede Müller berichtete von einem Fall, den sie aus dem Fernsehen kannte: eine reiches, prominentes Paar ließ für seine Zwillingskinder, die noch gar nicht geboren waren, eine protzige Badelandschaft erbauen. „Wenn ich so etwas höre, werde ich traurig. Was denken sich solche Leute?“, fragte Karin Heimann. „Es gibt Kinder, die können sich nicht einmal eine Stunde im Schwimmbad leisten.“ Ähnliches muss es wohl auch zur Zeit Jesu gegeben haben. Deshalb erzählt Jesus diese Geschichte von Lazarus, eine so genannte „Beispielgeschichte“. Darin geht es aber gar nicht in erster Linie um Lazarus, es geht um den Reichen. Wie er hieß? Lazarus hat einen Namen, der Reiche nicht. Das heißt, bei Gott haben die Armen einen Namen. Jeden einzelnen kennt Gott. Aber in diesem Gleichnis wendet sich Jesus an die, die am Geld hängen. Denen soll ins Gewissen geredet werden: „Reichtum verpflichtet.“ Genau dasselbe sagt ja auch das Grundgesetz. Und die katholische Soziallehre sagt das auch. Und eben das Evangelium.
Eine zweite, eine weiterführende Gedankenbahn griffen die beiden Theologinnen auf. Reichsein bedeutet nicht nur: Geld haben. Man kann reich sein durch gute Freunde. Oder durch nette Kolleginnen und Kollegen. Auch durch meine Familie bin ich reich. „Und durch liebe Menschen, die so einen Gottesdienst wie heute mitgestalten,“ rief Elfriede Müller aus. Und ich bin auch reich durch meine Begabungen. Karin Heimann: „Ich kann gut Gitarre spielen.“ Elfriede Müller: „Ich kann gut mit Menschen reden!“ Man kann also auch reich sein, ohne viel nach materiellem Besitz zu fragen. Und auch als Mensch mit einer Behinde- rung steht man nicht zwangsläufig auf der Schattenseite.
Bild oben: Jeder Gottesdienstteilnehmer, jede Gottesdienstteilnehmerin bekam ein Herz überreicht – mit einem guten Gedanken, der darauf notiert war. Bild unten: Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle noch eingeladen zum gemütlichen Ratsch bei Leberkässemmeln und Getränken im Kirchensaal. Der Arbeitskreis Soziales Netz des Pfarrgemeinderates und weitere fleißige Helferinnen und Helfer erwiesen sich als perfekte und aufmerksame Gastgeber.
Text: Dieter Reinke - Fotos: Anna Mayrhofer und Dieter Reinke
Wir sind eine katholische Einrichtung und von der christlichen Grundhaltung geprägt. Die Aufnahme eines Bewohners/einer Bewohnerin ist jedoch nicht abhängig von der Konfes- sion. Wir orientieren uns an Normen und Werten, die in unserer christlichen Gesellschaft gelten.
Ziel unserer Arbeit ist, unseren Bewohnern/Bewoh- nerinnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft mit anderen Menschen mit Behinderung und in der Gesellschaft zu ermöglichen. Durch unsere Arbeit wollen wir eine positive Lebenseinstellung vermit- teln und eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle Bewohner/Bewohnerinnen wohlfühlen.
Das bedeutet für uns:
* den Bewohner/die Bewohnerin als erwachsene Persönlichkeit ernst nehmen.
* jeden Menschen in seiner Unverwechselbarkeit annehmen.
* die Selbstständigkeit der Bewohner/innen durch gezielte Förderung unterstützen.
* notwendige Unterstützung und Hilfestellung in allen Lebensbereichen geben.
* die Bewohner aktiv den Gruppenalltag mitgestalten und mitbestimmen lassen.
* Unterstützung beim Aufbau von Beziehungen; Unterstützung in der Beziehungspflege.
* den Bewohnern/Bewohnerinnen ermöglichen, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Quelle: http://www.caritas-wohnheim-dachau.de/
Haus "Mariabrunn" in Dachau Haus "Abendstern" in Dachau
* den Bewohner/die Bewohnerin als erwachsene Persönlichkeit ernst nehmen.
* jeden Menschen in seiner Unverwechselbarkeit annehmen.
* die Selbstständigkeit der Bewohner/innen durch gezielte Förderung unterstützen.
* notwendige Unterstützung und Hilfestellung in allen Lebensbereichen geben.
* die Bewohner aktiv den Gruppenalltag mitgestalten und mitbestimmen lassen.
* Unterstützung beim Aufbau von Beziehungen; Unterstützung in der Beziehungspflege.
* den Bewohnern/Bewohnerinnen ermöglichen, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Quelle: http://www.caritas-wohnheim-dachau.de/
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