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Der AK Eine Welt sammelt wieder Geld für den Verein "PHILADELPHIA": Unser Madagaskar-Abend

MadagaskarabendFrau Hanta Sauerer, Mitglied unserer Pfarrgemeinde und gebürtige Madagassin, berichtete am 6. November 2010 im Pfarrheimsaal sehr persönlich und überaus anschaulich über ihr Heimatland. Sie sprach besonders einfühlsam über die Bewohner, und sie beschrieb auch appetitanregend einige der leckeren madagaskar-typischen Speisen.

Im Juni dieses Jahres hatte Frau Sauerer Madagaskar wieder einmal besucht. Interessante Spezialitäten hatte sie von dort für unseren Abend zum Herzeigen mitgebracht, z. B. verschiedene Arten von Bohnen, von Kaffee, Tee, Vanille, Reis und noch einiges mehr. Frau Sauerer hatte aber auch viele Fotos im Reisegepäck.

Madagaskarabend Bild bDie Einwohner der „roten Insel“ stammen aus einer wahren Völkervielfalt. Ihre Wurzeln liegen zu einem großen Teil in Asien, nicht unbedingt im nahen Afrika. Die Mehrheit der Madagassen spricht Malagasy. Neben dem Malagasy sind heutzutage aber sowohl Französisch – die alleinige Amtssprache während der Kolonialzeit – als auch Englisch Verkehrssprachen. In der sehr wechselvollen Geschichte Madagaskars hatten sich immer wieder neue Königreiche gebildet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Insel zur französischen Kolonie. Die wichtigsten Druckerzeugnisse erscheinen auch heute noch auf Französisch. Seit 1960 ist Madagaskar wieder unabhängig.


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Die Religion und die Traditionen vieler Madagassen sind durch einen starken Ahnenkult charakterisiert. Nur 23 % der Madagassen sind römisch-katholisch, bloß 18 % Protestanten, aber 52 % bekennen sich zu einem indigenen Glauben, zur Ahnenverehrung also zum Beispiel. Und nur 7 % sind Muslime. Im Juni 2010 besuchte Frau Sauerer namentlich die Krankenstation Tobim Pifohazana in Andranoraikitra / Fandriana. Das ist eine von der evangelischen Kirche betriebene Einrichtung für psychisch Kranke (siehe nächstes Foto).

Die Krankenstation

Die Wasserversorgung ist hier in Andranoraikitra und in den Dörfern der Umgebung mühsam. Die vorhandenen Brunnen und die Wasserleitungen sind ausgetrocknet, weil der Grundwasserspiegel seit ein paar Jahren wegen der Dürre extrem abgesunken ist. Der Erlös des Dachauer Madagaskarabends wird deshalb für den Bau und zur Instandhaltung von Brunnen und der Wasserversorgung  verwendet. Das Geld geht dafür an einen Verein in Andranoraikitra. Der Name dieses Vereins ist PHILADELPHIA. Die Vokabel "philadelphia" kommt aus dem Griechischen (Φιλαδέλφεια). Das "philia" darin (griechisch: φιλíα) bezeich- net eine „gebende Liebe“, adelphos (ἀδελφός) bedeutet „Bruder“. Beides zusammen heißt demnach Bruderliebe, Nächstenliebe, also CARITAS.

Ausgetrockneter Brunnen

Das Bild oben zeigt einen ausgetrockneten Brunnen; unten können Sie einen Blick in eine einfache Küche werfen. Das Wasser muss von weither in Eimern geholt werden.

Küche der Einheimischen
 
Doch nun wird es höchste Zeit, über den Madagaskarabend des AK Eine Welt zu berichten.
 
Chor aus München

Die Kultur der Insel hat eine vielseitige Musikszene entstehen lassen. Im gut besetzten Pfarrheimsaal gab es glücklicherweise gleich mehrere mitreißende Proben original-madagassischer Musik zu hören. Die feschen Tänzerinnen der Gruppe „Fiombonana Miara
 
Madagaskarabend Bild cMadagaskarabend
















Mivavaka eto Münich“ („Gemeinsam Beten in München“), kurz FFM, stellten auch noch charakteristische, für ihr Land typische Tänze vor. Sie animierten die begeisterten Moosler von Dachau-Süd sogar zum ausgelassenen Mitmachen. Auch Kunstgewerbe und Kunsthandwerk stehen auf Madagaskar in hoher Blüte.
 
Madagaskarabend

Dank der freundlichen, sympathischen und humorvollen Art der Referentin entwickelte sich der Abend im Pfarrheim ganz zwanglos zu einem lockeren, gemütlichen Beisammensein. Schon zu Beginn waren ein paar vorzügliche Proben typischer madagassischer Speisen, nämlich "Hena omby sy voanjobory" (Rindfleisch mit Kichererbsen und Reis) und "Akoho sy voanio" (Hendlhaxn in Kokosmilch), serviert worden.

Madagaskarabend

Zweck des Madagaskarabends war es, einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu vermitteln. Der Abend sollte Appetit machen auf den Schwerpunkt Madagaskar beim nachfolgenden Adventsmarkt der Pfarrei am Wochenende um den 2. Advent. Bei jenem Adventsmarkt (am 4. und 5. Dezember 2010 also) wurden dann auch Produkte des Kunsthandwerks und typische Lebensmittel verkauft, wie zum Beispiel Kakao, Kaffee und madagassischer Tee.

Madagaskarabend
 
Was die Farben der Flagge von Madagaskar bedeuten: Weiß steht für Reinheit und Frieden. Rot signalisiert Selbstbestimmung und Verteidigungsbereitschaft. Grün steht für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.


Flagge

 
Bericht: Dieter Reinke
   Fotos von Madagaskar (3): Alfred und Hanta Sauerer