Herr, ich bitte dich,
dass sich deine Liebe in mir spiegelt,
dass dein Wort in mir erklingt,
dass deine Güte durch mich leuchtet,
dass du kommst und in mir wohnst.
Ute Weiner
Am 1. Juni 2009, dem Pfingstmontag, trafen sich Katholiken und Protestanten um 11 Uhr zum alljährlichen ökumenischen Gottesdienst in der Petersbergbasilika. Die Feier wurde geleitet von Pfarrer Josef Mayer und Pfarrer Thomas Körner und musikalisch gestaltet vom Posaunenchor der Dachauer Friedenskirche.
Die Besinnung kreiste um Gedanken, die an das Leitwort des 2. Ökumenischen Kirchen-tags München 2010 anknüpfen: „Damit ihr Hoffnung habt“. Pfarrer Mayer und Pfarrer Körner sprachen über fünf prägnante Textstellen von Ute Weiner (Karmelitin in Berlin), die sie abrundeten durch Bibelworte von Jeremia und Aussprüche von Paul Tillich, Karl Rahner u.a. Die Gemeinde antwortete jeweils mit der Taizéstrophe:
meine Stärke, mein Licht:
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht.
Es ging um Auswege aus der Traurigkeit, es ging um Mut und Vertrauen, um Zweifel und Glaubensnöte. Es ging schließlich sogar sehr ermutigend darum, dass wir alle – die hohe Geistlichkeit nicht ausgenommen – zwar Fehler machen, dass Gott aber „aus all dem Mist Großes hervorbringen kann.“ Und schließlich wurde die Frage ergründet, wie wir uns wohl verhalten sollen, wenn wir vor unbeantworteten oder unbeantwortbaren Fragen stehen. Können wir uns diese Fragen wohl für den Moment aufsparen, wenn wir vor Gott stehen?
„Wer glaubt, zittert nicht.“ Der Glaubende liebt, weil er sich von Gott unendlich geliebt weiß, denn es heißt: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.“
Die Hoffnung, dass eines Tages die Abendmahlsgemeinschaft von Katholiken und Protestanten möglich werden könnte, bleibt bestehen. Vorerst wird man aber lieber mit Fingerspitzengefühl und sehr zurückhaltend handeln. Der jetzt schon erlaubte Weg, das gemeinsame Agapemahl, schloss den Gottesdienst in der 900 Jahre alten Basilika St. Peter und Paul ab.
D.R.