„Angesichts jüngster irritierender Signale aus Rom auch für die Ökumene betonen wir, dass Ökumene nicht allein Sache der Kirchenleitungen ist. Der Weltgebetstag ist unverzichtbar für das gemeinsame christliche Zeugnis.“ Sabine Harles, Vorstandssprecherin des WGT, am 5. Februar 2009 in Mainz
Was ist der Weltgebetstag der Frauen?
„Ökumene ist ohne den Weltgebetstag nicht denkbar. Seit 60 Jahren engagieren sich nicht nur die großen christlichen Kirchen, sondern alle christlichen Konfessionen. Wir sind stolz auf unsere starke ökumenische Basisbewegung.“ Jeweils am ersten Freitag im März feiern christliche Frauen in über 170 Ländern den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Die Liturgie verfassen jeweils Frauen eines ausgewählten Landes für die Frauen in den übrigen 170 teilnehmenden Ländern. In diesem Jahr waren es Frauen in Papua-Neuguinea, die sieben verschiedenen Konfessionen angehören. Ihr großes Anliegen ist die Versöhnung zwischen den Völkern ihrer Heimat. Sie formulierten auch das Leitwort für den Weltgebetstag 2009: Viele sind wir, doch eins in Christus.
Die Feiern zum Weltgebetstag der Frauen finden nie als zentrale Veranstaltung statt, sondern in unzähligen ökumenischen Gottesdiensten vielerorts. Allein in Deutschland feiern über eine Million Frauen den Weltgebetstag. Im gemeinsamen Gebet entsteht weltweit Solidarität von Frauen. Mit der Kollekte werden Frauenprojekte auf der ganzen Welt gefördert. Im Jahr 2008 kamen 2,7 Millionen für 194 Frauenprojekte in 71 Ländern zusammen. 2009 werden vor allem Projekte in Papua-Neuguinea bedacht. Bei der Sammlung in Mariä Himmelfahrt am 06.03.2009 wurden 1.062 Euro gezählt. Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2010 kommt aus Kamerun und hat zum Thema: „Let Everything That Has Breath Praise God.“ (Inoffizielle Übersetzung: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn.“)
Ein wichtiger Bestandteil der alljährlichen Arbeit ist schon die Vorbereitung des Gottesdienstes. In Tagungen und in Gruppentreffen werden Informationen zur Situation der Frauen und zur politischen, wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Situation im jeweiligen Themenland geboten. Durch kreative Gottesdienst-gestaltung wird die Botschaft der Frauen und ihre Lebenssituation lebendig. Frauen allerorten bereiten die Gottesdienste für die jeweilige Gemeinde oder für mehrere benachbarte Gemeinden vor und stärken dadurch ihre Verantwortung vor Ort. In Dachau richten die sieben katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden ihren gemeinsamen Gottesdienst aus, reihum jeweils 
abwechselnd in einer der Kirchen. Am 6. März 2009 war Mariä Himmelfahrt an der Reihe. Unter der Leitung von Pasto-ralreferentin Karin Heimann wurde von vielen, vielen Frauen eine beeindruckende Mannigfaltigkeit an Gesangs-, Pantomime- und Lesedarbietungen präsentiert. Fotos aus Papua-Neuguinea wurden fast die ganze Zeit über auf eine große Projektionsleinwand „gebeamt“. Die Bilder waren auf diese Weise permanent mahnend gegenwärtig. Eine symbolische Menschenkette zu dem Lied „Halt uns zusammen, Gott, ... als ein Leib im Glauben ...“ ließ das Gemeinschaftsgefühl fassbar werden. Beim Stehempfang nach dem Gottesdienst konnten noch persönliche Kontakte neu geknüpft oder vertieft werden.Kurz noch einmal zusammengefasst: Die Ziele des Weltgebetstages
Mit der gemeinsamen ökumenischen Feier finden
Frauen zueinander – weltweit und über konfessionelle Grenzen hinweg. Durch das gemeinsame Gebet treten sie füreinander ein und erleben so eine Gemeinschaft im Sinne der geschwisterlichen Einheit in Jesus Christus. „Wir gestalten unsere Welt im gemeinsamen Beten und durch solidarisches Handeln.“ Im Sinne der Idee des „Global denken – lokal handeln“ erfahren die Teilnehmerinnen (und mit ihnen natürlich auch die überschaubare Anzahl männlicher Teilnehmer) viel über die Lebenswirklichkeit der Frauen in anderen Ländern. Gleichzeitig sind sie auch in ihrer Gemeinde aktiv. Ein sichtbares Zeichen der Solidarität ist die Förderung von Frauen-projekten durch die Kollekte. Das Logo des Weltgebetstags (vier über Kreuz kniende stilisierte Figuren) symbolisiert Menschen, die aus allen Himmelsrichtungen zum Beten und Feiern zusammenkommen und eine Gemeinschaft bilden. 
D.R.