Der idyllische Pfarrgarten zwischen Kirche und Pfarrhaus, diese grüne Oase der Ruhe und Beschaulichkeit, hat zur Sommerszeit schon oft zu fröhlichen Festen die hochgeschätzte Kulisse geliefert. Doch heuer sollte die schöne Atmosphäre erstmals für einen ganz stimmungsvollen Adventmarkt im verschneiten Garten nutzbar gemacht werden. Mehrere Verkaufsbuden wurden aufgebaut, ein Christbaum mit einer langen Lichterkette aufgestellt, Imbisstheken errichtet und der Kirchensaal in ein urgemütliches adventliches Café verwandelt.
Der Adventtreff in Dachau-Süd war am Nikolaustag von 14.00 Uhr ab bis in den Abend und am 2. Adventsonntag von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet und stand unter dem Motto „Macht hoch die Tür ...“ Der Schnee blieb zwar leider aus. Viel Regen kam stattdessen als ungebetener, aber umso beständigerer Gast. Doch der Andrang war dennoch beträchtlich und die Stimmung ungetrübt. An den verschiedenen Ständen im Pfarrgarten konnten Christbaumdekorationen, gepa-Erzeugnisse und Lavendelsäckchen gekauft werden, auch Töpfer- und Filzwaren, Tischbänder, Kerzen, Schmuck, Plätzchen, schöne Gegenstände aus Holz und vieles mehr - also kurz und gut: allerlei Selbst-gemachtes zum Verwöhnen des Gaumens und des Auges sowie hübsche und nahrhafte kleine Weihnachtsgeschenke. Zur Stärkung wurden im Garten und im Kirchensaal Bratwurstsemmeln, Bratkartoffeln, Maroni, gebrannte Mandeln, Glühwein, Säfte, Kaffee und Kuchen gereicht.
Am Samstag spielte zur gehobenen Unterhaltung der Erwachsenen eine „Stub‘nmusi“ aus Bergkirchen auf, für die Kinder kamen Märchenerzähler und – von den aufgeregten, braven Kleinen heiß herbeigesehnt – Sankt Nikolaus mit Mitra, Hirtenstab und seinem langen Bischofsmantel. Er beschenkte und lobte die guten Kinder. Denn die, welche im abgelaufenen Jahr lieb gewesen waren, standen alle fein säuberlich in seinem „goldenen Buch“ verzeichnet. Auch nicht eines hatte der heilige Mann übersehen oder gar vergessen. Erster Höhepunkt am Sonntag, am 2. Advent, war noch einmal ganz außerplanmäßig der Besuch des Nikolaus, denn es waren wiederum viele Kinder gekommen. Und die sollten nicht enttäuscht heimgeschickt werden. Das schöne Foto mit dem Nikolaus bei seiner unentbehrlichen Aktion verdanken wir Anna Mayrhofer. Zweiter Glanzpunkt danach war am frühen Abend das Ökumenische Adventsingen in unserer Pfarrkirche. Unter der Leitung von Christiane Höft und Rainer Dietz sangen und musizierten der Kinder- und Jugendchor, der Posau-nenchor und die Kantorei der Friedenskirche sowie der Kinder- und Jugendchor und der Chor der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Auf dem Programm standen Werke von Komponisten aus dem 17. und 18. Jahrhundert und Sätze von zeitgenössischen Künstlern, überwiegend Lieder und Chorsätze.
Die Mehrzahl der Liedtexte kreisten um Themen vom „Warten“ und vom „Licht“. Die Choräle „Macht hoch die Tür“ und „O Heiland, reiß die Himmel auf“ durften die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche – im Wechsel mit den vereinigten Chören – mitsingen. Die Stimmung bei den Mitwirkenden und im „Publikum“ war – wohl auch wegen der vielen beteiligten und zuhörenden Kinder – recht gelöst. Es gab viel spontanen Applaus zwischendurch und lang anhaltenden Beifall am Schluss.
Dieses Fest rund um den Adventmarkt ist ein schönes Beispiel dafür, wie ehrenamtlicher Einsatz schier unmöglich Erscheinendes perfekt bewerkstelligen kann. Unzählige fleißige Hände rührten sich bei der Vorbereitung und bei der Durchführung. Und sie alle haben großes Lob und ein herzliches Dankeschön dafür verdient. Der Erlös des diesjährigen Adventmarkts geht je zur Hälfte an die Dachauer Tafel und an die Pfarrei Monteagudo in Bolivien (8000 Einwohner, 8 Busstunden südlich von Santa Cruz), quasi eine Partnerpfarrei, seitdem dort ein Jugendlicher aus unserer Pfarrei 2006/2007 seinen freiwilligen Sozialdienst als „Missionar auf Zeit“ geleistet hat.
D.R.