zurück  Druckversion  mh-dachau.de als Startseite verwenden

Zum Ausdrucken klicken Sie bitte auf das Druckersymbol.

Integrativer Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung

"musica fontana" aus Schönbrunn

Am 1. Juni 2008 feierte die Pfarrei Mariä Himmelfahrt wieder einen sonntäglichen Pfarrgottesdienst mit besonderem Akzent - ihren alljährlichen "Integrativen Gottesdienst". Der war als Eucharistiefeier für Menschen mit und ohne Behinderung angekündigt worden. Und er stand unter dem Motto "Glauben ist wie Stehen auf festem Fels". Das Motiv leitet sich aus dem Evangelientext des Tages, nämlich Matthäus 7, 21-27, her:
[...]
24 Wer [diese] meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.
26 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.
27 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
(Vgl. Lukas 6, 47-49)

PR K. HeimannPredigt PR M. SchlüterGebärdensprachdolmetscher Pfarrer Michalski

Dekan Wolfgang Borm und Diakon Hans Steiner zelebrierten die Eucharistiefeier, die um 10.00 Uhr begann. Pfarrer Karol Michalski als Beauftragter für die Seelsorge der Hörgeschädigten übersetzte alles Gesprochene mit temperamentvoller Gestik und überzeugender und deutlicher Mimik in die Gebärdensprache.Theaterspiel II  Theaterspiel IUnd Pastoralreferentin Karin

 










Heimann moderierte das Theaterspiel: Eine Schauspielgruppe aus Akteuren mit und ohne Behinderung, verstärkt durch ein paar Kommunionkinder, erweckte die törichten und die klugen Häuslebauer des biblischen Gleichnisses zu ganz anschaulichen, wirklich-keitsnahen Figuren. In ihrer Predigt vermittelte Pastoralreferentin Martina Schlüter konkret zahlreiche Gelegenheiten, wie der Glaube heute ein sicheres Fundament erhalten kann. Die Beauftragte für die Behindertenseelsorge der Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck, Gemeindereferentin Elfriede Müller, sprach gemeinsam mit Pfarreiangehörigen, Behinderten und Kommunionkindern die Fürbitten.

Chorsänger/innen aus SchönbrunnOrffgruppe aus Schönbrunn

 

 

 

 

 

Die Musikgruppe "musica fontana" aus Schönbrunn hatte - wie schon im Jahr 2005 - die musikalische Gestaltung übernommen. Die Musikdarbietungen waren rundum gelungen und begeisterten alle Mitfeiernden. Denn die talentierten und bestens motivierten Musiker plus Chor und Orffgruppe unter der Leitung von Sr. Maria Magdalena entwickelten so viel Schwung, dass alle Anwesenden sich davon anstecken und mitreißen ließen.

Sr. Maria MagdalenaFürbitten

 

 

 

 

Anschließend an den Gottesdienst war zum ungezwungenen Beisammensein geladen worden, d. h. zum Ratschen und zum gemeinsamen Essen im Kirchensaal und im Pfarrgarten. Weißwürste, Wiener, Brezen, Semmeln, Getränke und schließlich auch Kaffee und Kuchen warteten auf die frohgestimmten Gäste. Viele fleißige Hände, vor allem die Hände der Mitglieder der beiden Laiengremien Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, waren in flinkem Einsatz. Daneben veranstaltete der "AK Eine Welt" mit Frau Barbara Knöpfle noch den bewährten Verkauf von GEPA-Eine-Welt-Waren.

Nach dem Gottesdienst im Kirchensaal

Veranstalter des Events war die BEHINDERTENSEELSORGE der Dekanate Dachau und Fürstenfeldbruck gemeinsam mit dem ARBEITSKREIS SOZIALES NETZ der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Der "AK Soziales Netz" des Pfarrgemeinderats ist zwar erst seit rund einem Jahr aktiv, seine Mitglieder stehen aber zum Teil schon seit vielen Jahren engagiert und ehrenamtlich für Kranke, Alte, Kinder, Behinderte und Hilfsbedürftige bereit. Die Konzeption, die Ideen sowie die Organisation und die Durchführung des unvergesslichen Integrativen Festes verdanken wir den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und namentlich Gemeindereferentin Elfriede Müller und Pastoralreferentin Karin Heimann.

Im Pfarrgarten
                                                                                                                                        
                                                                                                                                     Dieter Reinke


 

 „Die Welt der Menschen mit Behinderung ist oft ein geschlossener Kreis. Wir wollen die Welt der Menschen mit und ohne Behinderung verbinden.“

Gemeindereferentin Elfriede Müller, Dekanatsbeauftragte für die Behindertenseelsorge in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck 
E-Mail: emueller@ordinariat-muenchen.de 

Behindertenseelsorge
Dachauerstraße 5/ III
80335 München
Telefon: 089-559801-12
Fax: 089-559801-26
Ansprechpartnerin: Anne Kunstmann, Diözesanbeauftragte
E-Mail: AKunstmann@ordinariat-muenchen.de
www.erzbistum-muenchen.de/behindertenseelsorge

www.erzbistum-muenchen.de/hoergeschaedigte
E-Mail: hoergeschaedigtenseelsorge@ordinariat-muenchen.de

Diakon Michael Romanow
Leiter der Stelle
089/51 63 98 98
089/54 54 63 52
E-Mail: MRomanow@ordinariat-muenchen.de

Angelika Sterr
Gemeindereferentin (h)
Tel. 089/51 26 58 64
Fax 089/53 86 81 66
E-Mail: ASterr@ordinariat-muenchen.de

Günter Bacher
Religionslehrer, Beauftragter für die Jugendseelsorge
Mobil: 01706353702
E-Mail: guenter_bacher@gmx.de
    

Alle bei der Behindertenseelsorge der Erzdiözese München und Freising Tätigen begleiten und unterstützen Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. „Wir haben Zeit für Gespräche und Besuche. Wir sind bei Fragen für Sie da oder helfen Ihnen, den richtigen Kontakt zu finden. Wir sind in schwierigen Situationen, in Glaubens- und Lebensfragen ansprechbar. Unser Angebot richtet sich auch an Menschen, die von psychischer Krankheit betroffen sind.“

Logo der BehindertenseelsorgeZiel ist es, den betroffenen Menschen, ihren Angehörigen, ihren Freunden Unterstützung zu einem gelingenden Leben aus dem christlichen Glauben zu geben. Die Botschaft Jesu Christi gilt ganz besonders den Benachteiligten und Ausgegrenzten. „Das, was wir selbst an befreiender Botschaft erfahren und was wir an theologischer Reflexion erkannt haben, wollen wir weitergeben. Wir gehen von einem ganzheitlichen Menschenbild aus: Neben der medizinischen Versorgung, sozialer Betreuung und ggf. auch psychologischer Beratung gehört eine seelsorgliche Begleitung und Spiritualität zu einem sinnerfüllten Leben.“

Behinderte sind Menschen wie Du und ich - nur zufällig behindert. Natürlich stellen sie sich die Frage: Warum gerade ich? Auf diese Frage kann es keine endgültige Antwort geben. Die Antwort muss immer wieder neu gesucht werden. Eine christliche Denkweise kann helfen, hinter allem einen Sinn zu erahnen.

Unsere Gesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, „Benachteiligung zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten, ihre Integration zu fördern und ihnen eine selbst-bestimmte Lebensführung zu ermöglichen“ (Bayer. Behindertengleichstellungsgesetz). Diesem Ziel, das von der Würde jedes einzelnen Menschen ausgeht, fühlen sich gerade die Behindertenseelsorger in besonderem Maße verpflichtet. Dabei erleben sie immer wieder, dass viele Menschen mit Behinderung durch ihren Glauben Kraft schöpfen. Die Seelsorger erfahren tagtäglich, dass Menschen mit Behinderung vielfältige Formen von Religiosität leben und dass sie Begleitung möchten.

Die Hörgeschädigtenseelsorger begleiten hörgeschädigte Menschen und ihre Angehörigen in allen ihren unterschiedlichen Altersstufen und Lebenssituationen. Zur Zielgruppe gehören Gehörlose, Schwerhörige, Cochlea-Implantat-Träger(innen), Spätertaubte, Taubblinde und Tinnituserkrankte mit ihren Familien und Freunden. Das abgebildete Logo zeigt Hände, die JESUS gebärden. Die Hände bilden einen Kreis: Sie drücken die Gemeinschaft der Kirche aus.

Die Betroffenen in und um München verstehen sich als Pfarrgemeinde mit allen Aufgaben und Möglichkeiten, die jede Pfarrei bietet. Im Mittelpunkt des Gemeindelebens steht die EucharistiefeierLogo Hörgeschädigten Seelsorge unter Verwendung von Gebärdensprache und Lormen. (Beim Lormen tastet der „Sprechende“ Buchstaben für Buchstaben auf die Handinnenfläche des „lesenden“ Taubblinden. Einzelnen Fingern und Handpartien sind dafür bestimmte Buchstaben zugeordnet.) Zu den Aufgaben gehören natürlich auch die Sakramentenvorbereitung und -spendung, seelsorgliche Einzelgespräche und Gruppenangebote, Kranken- und Hausbesuche, die Begleitung der Trauernden und vieles mehr. Die Feiern, besonders die Feiern der Taufe und der Trauung, finden in der Regel in den Heimatpfarrgemeinden statt, als ein sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit der Hörgeschädigten zu den Ortsgemeinden. Hörgeschädigte Katholiken können ihren Pfarrer auch per Schreibtelefon (089-51 63 98 98 oder im Büro Dachauer Str. 5 über 089-2 02 23 05) erreichen, und sogar die Seelsorge per E-Mail ist ein pastorales Angebot. 

(Aktualisiert im Mai 2010)