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Bibel-Walking: Was ist denn das? Und wie geht das?

Samstag, der 2. April 2011, 10.00 Uhr, an der Mitterndorfer Brücke: 18 Erwachsene treffen sich, ausgestattet mit Walk-Stöcken und zweckmäßigem, bequemem Schuhwerk. Sie wollen sich – bei angenehmstem Frühlingswetter – auf den Weg machen, die Bibel einmal auf andere Weise kennenzulernen. Und so starten wir also.

Bibel-WalkingNach einer gewissen Zeit des sportlichen Einübens in die Technik des Nordic Walking, angeleitet von Maria Huber, Gesundheitsreferentin beim Dachauer Forum, lese ich kurze Sätze aus den Psalmen. Jeder Teilnehmer entscheidet sich, welche Bibelstelle davon ihn besonders in seiner Lebenslage anspricht, und er oder sie erhält diesen Text ausgehändigt. Man kann ihn sich an die Jacke oder an den Ärmel heften: Er soll mir die kommenden zwei Stunden vor Augen sein, damit ich mit ihm immer weiter zusammenwachse.

So gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Stille mit ihrem Text und den Walk-Stöcken die nächsten 30 Minuten. Sie atmen den Text förmlich ein. Gehen, Rezitieren, Natur: es wirkt bei jedem sehr stark. Und so können wir uns bei einer Austauschrunde sehr gut gegenseitig mitteilen, was uns je einzeln der Text sagt.

Da wird ein uralter Psalm plötzlich lebendig: „Wohl dem, der Freude hat an der Weisung des Herrn. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist.“ (Psalm 1) Oder: „Was ist der Mensch, dass DU an ihn denkst, des Menschen Kind, dass DU dich seiner annimmst?“ (Psalm 8) In dieser Situation, in dieser Umgebung erlebe ich mich – vielleicht zum ersten Mal – davon selbst unmittelbar angesprochen!

Bibel-Walking

Zu zweit oder dritt redend, gehen wir weiter und legen nach einer weiteren halben Stunde wieder eine kurze Austauschrunde ein. Die Teilnehmer/innen wünschen sich nun, dass wir danach nochmals in Stille weitergehen.

Wir verabschieden uns voneinander, und alle nehmen ihren Bibeltext mit – wie einen Schatz!
Peter Heimann, Pastoralreferent