Wie in den Jahren zuvor strömten am 19. Februar die schrägen Typen in Scharen in den Schuppen an der Gröbenrieder Straße. Schon das Ambiente für sich war Grund genug zu kommen, denn der ganze Tatort “Pfarrheim” war gespickt mit Hinweisen auf Verbrechen.
Und neben Columbo, Kojak und Miss Marple warteten unsere heimischen Kommissare Derrick, Schimanski und natürlich auch Benno Berghammer cool auf ihren Einsatz in Dachau-Süd: Ob nun Dioxin-Eier, Landesbank-Milliarden für Kärnten, “Löhnen für Lünen” oder auch “Aktenzeichen xy – unlöslich” für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - für alles hatten die fleißigen Maler des Deko-Teams rund um Thomas Merk ein Bild parat. Und die Küche servierte sogar die obligatorische Currywurst der Fernsehkommissare.
Höhepunkt des Abends war natürlich der Auftritt der Theatertruppe, die passend zum Thema einen spannenden Krimi zum Besten gab. Und dabei ging es ganz schön zur Sache: Derrick, Schimanski und Co. trafen sich zufällig bei der Jagd auf einen mysteriösen Verräter, der Interna der Bundesregierung an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weitergibt.
Doch irgendwie scheint der Enthüller immer einen Schritt voraus zu sein und gibt ein Geheimnis nach dem anderen preis, so z.B. die Hintergründe für die gigantischen Ausmaße des umstrittenen Stuttgarter Bahnhofs 21: Der Projektingenieur arbeitete nämlich vorher nur für Märklin, und da wird halt üblicherweise im Maßstab H0 geplant. Aber auch ganz andere Dinge kamen da noch zum Vorschein:
Horst Köhler wollte eigentlich gar nicht zurücktreten, Peter Ramsauer will von den Chinesen eine innerdeutsche Große Mauer errichten lassen, und Karl Theodor Etc. Etc. zu Guttenberg hat wahrscheinlich auch seine zehn Vornamen irgendwo geklaut. So fanden die Kommissare einen Skandal nach dem anderen heraus und hefteten ihre Ergebnisse Buchstabe für Buchstabe an die Pinnwand, bis Benno Berghammer dranrempelte und alles außer einer kleinen Botschaft herunterfiel: Angela Merkel verkauft Deutschland.
Die Ballgäste ließen sich dadurch aber kei- neswegs die Bombenstimmung verderben, sondern tanzten bis in den frühen Morgen und sorgten für einen doch recht kräftigen Wirtschaftsaufschwung in der “UnFassBar”. Und die Band MyLords heizte dem Publikum wieder kriminell ein.
Walter Demel (Bericht)
Thomas Merk (Fotos)
Thomas Merk (Fotos)
Mit diesem Plakat, das tagelang überall an den Litfaßsäulen klebte, waren die mehr oder weniger ehrenwerten Herrschaften zum großen Fest eingeladen worden.