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Gottesdienste im Altenheim Marienstift

Jeden Sonntagvormittag kurz nach 10 Uhr setzt sich im Marienstift eine kleine Karawane aus Rollstühlen und Gehwagen in Bewegung. Es geht in Richtung Kapelle im zweiten Stock zum Gottesdienst um 10.45 Uhr.

„Da merke ich wenigstens, dass Sonntag ist. Ohne den Gottesdienst wäre der Tag wie jeder andere.“ Kapelle im Altenheim– „Als ich noch daheim gewohnt habe, konnte ich nicht mehr in die Kirche gehen. Der Weg war zu beschwerlich. Ich bin richtig froh, dass ich jetzt wieder jeden Sonntag den Gottesdienst mitfeiern kann.“

Solche und ähnliche Bemerkungen zeigen, wie wertvoll dieses regelmäßige Angebot für die Bewohner ist: Miteinander singen und beten, Gottes Wort hören, den Leib Christi empfangen, das hilft, den Alltag mit den Lasten des Alters besser tragen. Die Woche bekommt einen Rhythmus, aber auch das Jahr mit all seinen kirchlichen Festen kann mitgefeiert werden.

Es ist sehr erfreulich, dass die Pflegerinnen und Pfleger auf den Stationen die Bewohner an den Gottesdienst erinnern und diejenigen in die Kapelle bringen, die nicht selber kommen können. Zu den etwa 25 Bewohnern, die die Eucharistiefeier besuchen, kommen noch einmal 30 von außerhalb dazu. Und das ist gut, denn so sind die Bewohner nicht nur unter sich – es entsteht eine schöne Gottesdienstgemeinde.

Es freut mich auch besonders, dass seit einiger Zeit wieder Ministranten von Mariä Himmelfahrt im Altenheim ministrieren. Ich höre immer wieder, wie sehr die alten Menschen sich darüber freuen. Bis vor Kurzem mussten die Ministranten mit sehr alten Gewändern, die nicht mehr so richtig in Schuss waren, zurechtkommen. Das ist jetzt anders. Frau Angelika Haßlacher hat viel, viel Zeit und ihr Können als Näherin zur Verfügung gestellt. Ohne etwas dafür zu verlangen, hat sie 18 Ministrantengewänder genäht: von jeder Farbe – grün, rot und violett – jeweils zwei kleine, zwei mittlere und zwei große. Wir sind ihr von Herzen dankbar.

Marienfigur in der AltenheimkapelleFür die Bewohner, die nicht mehr in die Kapelle kommen können, wird der Gottesdienst übertragen; sie können ihn auf dem Bildschirm verfolgen, entweder im eigenen Zimmer oder in den Aufent-haltsräumen der Stockwerke. Zweimal im Monat wird nach dem Sonntagsgottesdienst die Kommunion in die Aufenthaltsräume und die Zimmer gebracht.

Mehrmals im Jahr feiern wir Gottesdienste auf den Stationen, auch in der beschützenden Abteilung, z. B. im Advent, zur Fastenzeit und zu Ostern, eine Maiandacht, Erntedank, Allerseelen. Diese Gottesdienste können viele mitfeiern, denen die Teilnahme in der Kirche nicht mehr möglich ist.

Hier sitzen wir im Kreis und können, z.B. zum Erntedank, jedem eine Kartoffel in die Hand geben und miteinander überlegen, wie wertvoll dieses Lebensmittel in Hungerszeiten war. Oder jeder kann einen Wunsch äußern, der dann mit einem entzündeten Teelicht zum Adventskranz gestellt wird. Zu Allerseelen können wir der Menschen gedenken, die auf dieser Station im vergangenen Jahr verstorben sind, und für jeden ein Licht anzünden. Wir können Gebete mit Vor- und Nachsprechen beten, sodass auch verwirrte Menschen mittun können, und wir können uns beim Vaterunser an den Händen fassen. Die Bewohner mögen diese Gottesdienste gern, und wir spüren, wie gut sie ihnen tun. Der Aufwand der Vorbereitung wird dadurch reichlich belohnt.

Karin Heimann, Pastoralreferentin

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