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PFARREI MARIÄ HIMMELFAHRT DACHAU - mh-dachau.de
Quelle: http://mh-dachau.de/index.php?page=553&printview=1

Kreuzwegstation 5

Kreuzwegstation 5

Der Kreuzweg


Die Via Dolorosa (lat. der Leidensweg, der schmerzhafte Weg – der Kreuzweg also) ist heute noch eine Straße in Jerusalem. Sie soll einst vom Amtssitz des römischen Statthalters Pontius Pilatus durch die Altstadt an jenen Ort geführt haben, wo Jesus ins Grab gelegt worden sein soll. Eine ältere Bibelversion hat es uns so überliefert: „...und Jesus ging, indem er sein Kreuz selber trug, hinaus zum Ort, der Ort des Schädels genannt wurde, was auf Hebräisch Golgotha genannt wird.“

In dem Bild „Kreuzweg“ trägt Jesus nun den Querbalken für seine eigene Hinrichtung den Berg hinauf. Es ist eine schwere Last. Ein „schweres“, erdiges Braun-Violett bringt dies zum Ausdruck. Jesus geht gebeugt, er leidet unter der Bürde.

Aber er weiß auch in dieser schweren Zeit, dass sein Vater bei ihm ist. Er hat kurz zuvor noch mit ihm gesprochen, hat mit ihm gerungen, hat gebeten, dass „der Kelch“ an ihm vorübergehen möge. Das ist nicht passiert. Aber Jesus weiß immerhin, dass er nicht allein ist.

Vielleicht kann man so auch die kleinen menschlichen Zeichen und Gesten deuten, die ihn auf diesem Weg begleiten: Simon, der ihm das Kreuz ein Stück weit tragen hilft. Die Frauen, die um ihn weinen. Und Veronika, die ihm ein Tuch gereicht haben soll, mit dem er sich den Schweiß abwischen konnte. Sie alle lassen ihn spüren, dass er nicht völlig im Stich gelassen ist. Mit diesem Beistand kann ihm auch die Allgegenwart der Spötter nichts anhaben, die immer noch da sind, ob in der Realität oder in seiner Erinnerung.

Im Bild wird die Nähe des Vaters durch das helle Blau sichtbar gemacht, das sich den Weg durch die Dunkelheit bis hin zu der Gestalt des Tragenden bricht. Es scheint am Balken zu enden, aber es taucht dann doch weiter unten, in Jesu Kopf und Körper, wieder auf.

Könnte dieses Blau mit seiner Leichtigkeit und seiner Bedeutung von Unendlichkeit auch schon ein früher Hinweis auf die Auferstehung sein? Es ist mir wichtig, dass das hier schon aufscheint. Die Situation ist nicht hoffnungslos.
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