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PFARREI MARIÄ HIMMELFAHRT DACHAU - mh-dachau.de
Quelle: http://mh-dachau.de/index.php?page=552&printview=1

Kreuzwegstation 4


Kreuzwegstation 4: Die Verhöhnung Christi

Die Verhöhnung Christi

Das bekannte Motiv von Jesus, wie er von den römischen Soldaten verspottet wird, habe ich auf ein rotes Tuch gemalt. Das Tuch erinnert an den roten Mantel, den die Soldaten Jesus umgehängt haben.

Dies ist eigentlich alles andere als eine schöne Szene: Ein Mensch, ein Unschuldiger noch dazu, wird wehrlos in die Mitte gestellt. Man macht sich über ihn lustig. Er wird geschlagen und gequält. Paradox sind daher die „schönen“ Elemente, die in diesem Bild auftauchen. Der rote Mantel, ein Symbol für Macht und Ehre, Rot als die Farbe der Schönheit, die Farbe der Edlen und Mächtigen. Und dann die Rose, die „Königin der Blumen“. Sie wird zur Krone gewunden, also zu einem der wertvollsten und symbolträchtigsten Schmuckstücke über-haupt.

Die Soldaten nutzen die vermeintliche Schönheit und Machtsymbolik dieser Dinge zum Spott über Jesus. Sie verkleiden ihn als König, um sich über ihn lustig zu machen. Sie kehren die Wirkung der Dinge um, so dass die Krone aus Rosen eine Dornenkrone wird, die den Menschen verletzt.

Genauso verletzend ist der Spott, den sie über ihn ausschütten. Wir Menschen leiden unter Spott und Verachtung oft viel mehr als unter körperlichen Schmerzen. Die Verletzung geht hier tiefer. Sie betrifft, sie trifft die Seele des Menschen. Jesus leidet hier wie jeder von uns, er leidet mit jedem von uns, der diese so besonders menschliche Qual kennen lernen muss.
 
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